Wo sind die Zuckerstreusel…

Heut ist so ein Tag zum Abgewöhnen!

Solche Tage gibts auch. Das sind die Tage wo du am Morgen aufwachst und dir am liebsten sofort die Decke über den Kopf ziehen möchtest. Warum? Tja, gute Frage. Was genau der Auslöser für solche Tage ist, hab ich noch nicht so ganz verstanden. Vermutlich hat es aber mit dem Tag vorher zu tun. Wenn der zu voll oder zu aufregend war, oder ich zu viele Dinge gleichzeitig gemacht hab, dann schaltet mein Hirn am Folgetag auf Pause. Dabei war es eigentlich auch gestern schon ein Kampf ins Arbeiten zu kommen, irgendwann ist es dann aber gelaufen. Ich habe seit Corona das Problem, dass mein eigentlicher Arbeitsplatz durch meinen Mann besetzt ist, der nun seit über einem Jahr im Homeoffice ist. Nicht das mich das weiter stören würde, ich bin ja froh das er die Möglichkeit bekommen hat, aber ich merke das das Arbeiten an meinem „Ersatzschreibtisch“ einfach nicht das gleiche ist wie am Eigentlichen. Weil es einfach nicht MEIN Schreibtisch ist.

Ich habe viel Zeit gebraucht um in unserem Haus einen Ort für mich zu finden, an dem ich arbeiten kann. Letztendlich habe ich einen Platz gefunden. Mein Schreibtisch steht in unserem Wohnzimmer, einem großen und hellen Raum mit vielen Fenstern. Unter einem dieser vielen Fenstern steht er, mein Tisch. So mag ich das. Es ist hell, ich habe Platz, der Schreibtisch ist aufgeräumt und vom Fenster aus kann ich in unseren Garten sehen. Wenn ich das Fenster öffne, höre ich zudem die Vögel die sich draußen in unserem Hof um die letzten Sonnenblumenkörner in unserer Futterstation streiten. So mag ich es, so ist es für mich perfekt. Wenn ich das Fenster nicht öffenen kann, weil ich wahlweise nicht erfrieren oder nassgeregnet werden möchte, setze ich mir Kopfhörer auf und höre Musik. So arbeite ich. Ich kann zwar auch arbeiben wenn es ruhig ist um mich herum, aber in den meisten Fällen macht Ruhe mich unruhig. Eigentlich paradox, aber genau so ist es. Manchmal macht Ruhe mich unruhig und ich kann mich schlecht konzentrieren , das Arbeiten fällt mir dann unglaublich schwer.

Wenn ich in solchen Phasen feststecke und der Meinung bin, ich muss es trotzdem ohne offenes Fenster oder Kopfhörer auf den Ohren schaffen, dann endet das damit, dass ich innerhalb kürzester Zeit auf’s Handy kucke und anfange irgendwelche Spielchen zu spielen in denen man Kristalle, Obst oder Bücher in eine Reihe schieben muss. Das beruhigt mich, warum weiß ich nicht, aber es hilft.

Aber zurück zu meinem jetztigen Arbeitsplatz… Mein aktueller Schreibtisch, steht in der Abstellkammer… die ist klein, eng, vollgestopft (nicht nur die Kammer, auch der Schreibtisch, da er ja eigentlich als Ablage dient) und ich starre auf die Wand… Tja…. aber immerhin hab ich ja diesen Text hier jetzt fertig gebracht (Kopfhörer, Spotify und meiner Lieblingsplaylist sei Dank!)

Aber darüber wollte ich eigentlich gar nicht schreiben… (habe ich schon einmal erwähnt, dass ich häufige Themenwechel liebe und ohne Probleme von einem Punkt zum nächsten springen kann?! Das ist ein Nebeneffekt der Tatsache, dass ich immer mehrere Dinge gleichzeitig denke…)
Nein, eigentlich ging es mir zu Beginn dieses Textes darum, dass heute nichts klappen will.

Geweckt wurde ich heute, nach einer ziemlichen unruhigen Nacht, vom Sturm, noch bevor der Wecker geklingelt hat, an Einschlafen war nicht mehr zu denken, obwohl ich noch 10 (!!!) Minuten gehabt hätte bis zu regulären Weckzeit. Ja, ich rede hier wirklich von 10 Minuten. Ich hasse aufstehen! Und die Zeit am Morgen ist mir heilig. Jede einzelne Minute! Danach durfte ich feststellen, dass ich mir meine Lieblingshose gestern wohl mit Schokopudding vollgesaut habe, also musste die in die Wäsche. Das hieß ich musste mir jetzt also auch noch überlegen was ich eigentlich anziehen will…. (es wurde einfach die Jogginghose von vorgestern, die lag noch auf dem Sofa…). Kurz darauf kam mein, etwas bedröppelt dreinblickender Ehemann um die Ecke mit einem Paar Socken in der Hand. Diese Strümpfe wurde von der Mottenkönigin auserkoren als Frühstück zu dienen. Ich hasse Motten. Also habe ich, noch vor dem Frühstück wohlgemerkt, die gesamte Sockenschublade ausgeräumt und in die Waschmaschine gestopft (wo sie immer noch liegt, fällt mir gerade ein, die müsste eigentlich schon seit Stunden fertig sein….seufz….). Im Anschluss stellte ich dann fest, das die gestern übrig gebliebenen Brötchen in etwas die Konsistenz von Pappendeckel hatten, habe mich am Kaffee verbrannt und mich dann, in meiner bitterkalten Abstellkammer (die Heizung hat beschlossen es ist heiß draußen, sie muss heute nicht heizen) an den Schreibtisch gesetzt um wenigstens ein wenig zu arbeiten.

Pustekuchen.

Ich hab heute Vormittag alles mögliche gemacht, gearbeitet hab ich aber nicht, denn um an meinem Text weiterzuarbeiten, müsste ich erstmal das nochmal durchlesen was ich bisher habe. Haha…. is heute nicht. Mein Hirn weigert sich. Das geht stattdessen lieber ständig die Tangoschritte von gestern Abend (wir lernen gerade Tango tanzen) nochmal durch, überlegt sich was es heute Abend zu essen gibt und zwingt mich gefühlt 1000 mal in der Minute (ich weißt, das geht gar nicht…) nachzusehen ob ich eine Whatsapp- oder Instagrammnachricht bekommen habe.
Ach ja, das Mittagessen war dann auch noch gigantisch, denn meine Wollwürste, auf die ich mich jetzt zwei Tage lang gefreut hatte, hatten leider beschlossen ihren Aggregatszustand zu ändern…von fest in glitschig…. inklusive eines ziemlich ekelhaften Duftes…War also nix. Dann gibts halt Wiener zu den Bratkartoffeln dachte ich mir. Gedacht, getan. Die waren auch noch gut, allerdings habe ich dann vorhin beim Tisch abräumen meinen Eichenholzfußboden mit Würstlwasser getränkt nur um kurz danach, beim Versuch meine Hafermilch aufzuschütteln, den Küchenfußboden mit Hafermilch zu verzieren….der klebt jetzt ein wenig…. hmpf… wie gesagt, nicht mein Tag heute.

Ich fürchte, da hilft nur eins: Heute abend gibts Nachtisch. Pudding! Mit vielen Zuckerstreuseln!