4. Advent 2022

Ich mache im Moment Exerzitien im Alltag.
Das bedeutet, ich bekomme für jeden Tag der Woche einen Impuls, über den ich meditiere und den ich somit auch mit durch den Tag nehme.

Mein heutiger Impuls war, dass ich mir ein Teil meiner Advents-/Weihnachtsdeko herausgreifen sollte, das mir viel bedeutet und dann darüber zu meditieren, nachzudenken, damit zu beten…

Ich habe tatsächlich eine Weile gebraucht bis mir etwas eingefallen ist, da ich zu keiner meiner Dekoartikel, die im übrigen eh nicht so üppig ausfallen, eine wirklich enge Beziehung habe. Nach einigem Nachsinnen kam ich dann allerdings auf unsere alten Sternendosen…

Vielleicht kurz zur Erklärung: Die Sternendose gibt es bei uns seit unsere Kinder etwa 3 Jahre alt waren. Wir haben früher, immer am Vorabend des 1.Dezembers, unsere leere Krippe aufgestellt und über Nacht legte der Weihnachtsengel dann bis zum 24.12. in die Sternendose jeweils ein Teil der Krippe hinein, womit die Kinder dann den Krippenplatz dekorierten. Das war mal ein Stein, manchmal ein Schäfchen, ein Hase oder eine Hirtenfigur…

Exakt diese Sternendosen, mit ihrem Zauber, den sie für mich seit dieser Zeit haben, habe ich vorhin also aus unserer Weihnachtskiste gekramt und über sie nachgesonnen…

Eigentlich sind sie mehr für mich als bloße Aufbewahrungskistchen für Krippenzubehör. Eigentlich symbolisieren sie für mich meinen Glauben und besonders Weihnachten. Wie oft mache ich meine persönliche Sternendose in meinem Leben auf, voller Erwartung und Vorfreude auf das was mir der Herr, das Leben, das Universum, oder wie immer man es nennen will, da hineingelegt hat….

Manchmal ist es der heißbegehrte Weihnachtsstern, oder das geliebte Schäfchen, die Gehaltserhöhung, ein unerwartetes Kompliment oder der spontane Besuch eines lieben Menschen, den man doch schon so lange vermisst hatte….

Manchmal ist es aber dann doch wieder nur ein Stein oder ein Stück Rinde… der ganz normale Alltag, mit seinen Verpflichtungen, die man doch nur schon allzugut kennt und die kein Lächeln mehr auf das Gesicht zaubern können…

Wenn man es sich dann aber einmal mit etwas Abstand betrachtet, stellt man vielleicht fest, dass auch der Stein und das Stück Rinde in der Sternendose wichtige Geschenke sind, denn sie bilden letzendlich den festlichen Rahmen und die Basis für das Besondere. Sie untermalen das Außergewöhnliche und verhelfen ihm dadurch erst zu seinem Glanz. Auch das Unscheinbare und scheinbar Unwichtige hat seinen festen, unersetzlichen und wertvollen Platz in der Schöpfung.

So möchte ich diese Woche versuchen, etwas achtsamer und respektvoller durch meine Tage zu gehen, selbst wenn wieder „nur“ ein Stein in der Sternendose liegt…. denn nur weil ich seine Besonderheit noch nicht erkannt habe, bedeutet das ja nicht, dass es sie nicht gibt….




In diesem Sinne, wünsche ich euch von Herzen einen gesegneten 4. Advent und zauberhafte, freudvolle, entspannte und herzenserwärmende Weihnachten!
Ich grüße euch,
Andrea